| Klimaschutz & Ressourcen

Bereit für die Bauwende!

Wenn Holz aus dem Forst zum Bauen entnommen wird, hilft das auch dem notwendigen Waldumbau hin zu klimaresistenteren Baumarten.

Am 21. Juli 2021 legte die Staatsregierung mit der Regierungserklärung „Klimaland Bayern“ fest, dass Bayern bis zum Jahr 2040 klimaneutral werden soll, ein Ziel, das auch im Bayerischen Klimaschutzgesetz festgeschrieben wurde. Damit liegt der Freistaat fünf Jahre vor dem deutschen und sogar ganze zehn Jahre vor dem Klimaneutralitätsziel der Europäischen Union 2050.

Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, ist es wichtig, eine Wende im Bausektor herbeizuführen. Nach Schätzungen des UN-Umweltprogramms und der Yale Universität ist die Baubranche für 37 Prozent des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich. Gleichzeitig geht das Förderinstitut der Bayerischen Landesbank in seinem Wohnungsmarktbericht 2024 von einem Neubaubedarf von insgesamt 963.000 Wohnungen bis 2042 aus.

Diese beiden Ziele, die angestrebte Klimaneutralität einerseits und der Bedarf an neuem Wohnraum andererseits könnten dabei auf den ersten Blick als schwer miteinander vereinbar erscheinen. Dabei sind sie das keinesfalls und dürfen auch aus sozialen Gründen nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Vielmehr bedarf es eines starken Impulses hin zu mehr klimafreundlichem Bauen. Der Baustoff Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, kann emissionsarm produziert werden und bindet dazu noch CO2 langfristig in Gebäuden.

Das hat auch die Staatsregierung erkannt und erklärte daher den Holzbau zu einem wichtigen Teil der staatlichen Klimastrategie und beschloss, ihn durch das Bayerisches Holzbauförderprogramm (BayFHolz) zu fördern. Durch das Programm wird das klimafreundliche Bauen mit Holz stärker in das Bewusstsein der Bauverwaltung, der Bauherren, sowie Architekten und Fachplaner gerückt.

Das Programm war so erfolgreich, dass aktuell die Mittel aus dem BayFHolz-Topf bereits wieder ausgeschöpft sind. Neue Anträge können nur noch unter Vorbehalt gestellt werden, eine klare Perspektive auf weitere Mittel steht noch aus.

Das bremst weitere Investitionen aus und sorgt für erhebliche Verunsicherung bei Kommunen, Bauträgern und Planungsbüros, die sich mitten in der Projektentwicklung befinden. Ein Nachfragestau ist vorprogrammiert, wenn Förderzusagen ausbleiben, mit der Folge, dass richtungsweisende Projekte verschoben, verkleinert oder sogar ganz gestrichen werden.

Doch für das Erreichen der gesetzlichen Klimaziele bis 2040 ist ein langfristiger Impuls notwendig, der die Zahl der klimafreundlichen Bauprojekte dauerhaft erhöht und die Relevanz des Themas in den Fokus der Entscheidungsträger rückt.

Die Förderung ist daher keine Finanzspritze, sondern für die bayerische Klimaneutralität unerlässlich. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass die Holzbauförderung ein bloßes „Nice to have“ sei. Sie gibt einer nachhaltigen, regionalen und klimaverträglichen Bauweise den nötigen Schwung, um die Klimaziele zu erreichen. Sie belohnt Ressourcenschonung sowie CO2-Einsparung.

Deshalb fordern wir die Staatsregierung auf, den BayFHolz-Fördertopf rasch und substanziell mit einer verlässlichen mehrjährigen Perspektive wieder aufzufüllen. Nur so lassen sich bestehende Investitionsimpulse verstetigen und weitere Projekte anstoßen, bevor durch Unsicherheit wichtige Zeit und Potenzial verloren gehen.

Unser Fazit: Um zwei wichtigen Herausforderungen der Gegenwart, dem Wohnraummangel und dem Klimawandel, zu begegnen und sie sogar gemeinsam zu lösen, muss und wird in Zukunft immer mehr klimaschonend gebaut werden. Die Holzbauförderung ist ein innovativer Impulsgeber für eine Bauwende hin zu nachhaltigen Gebäuden. Wir sind bereit uns in diese Entwicklung mit guten Lösungen einzubringen.

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