Bayerischer Zimmerer- und Holzbaugewerbetag 2023 in Erlangen
Digitalisierung und Nachhaltigkeit im Zimmererhandwerk
Unter dem Motto „Mit Holz gestalten und die Welt erhalten“ fand am 6. und 7. Oktober in Erlangen der Bayerische Zimmerer- und Holzbaugewerbetag statt. Peter Aicher, Präsident des Landesinnungsverbandes des Bayerischen Zimmererhandwerks (LIV), freute sich über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Mittelfranken zu begrüßen.
Der Veranstaltungsort Heinrich-Lades-Halle in Erlangen wurde nicht von ungefähr für den diesjährigen Zimmerer- und Holzbaugewerbetag gewählt: An jenem Ort trat 2012 der LIV zur Bayerischen Klimaallianz bei. Bekräftigt wurde das durch die Unterschriften des LIV-Präsidenten Peter Aicher sowie der Minister Joachim Herrmann und Marcel Huber. Auch in diesem Jahr standen mit Nachhaltigkeit und Digitalisierung wegweisende Themen auf der Agenda.
Zukunftsträchtige Fachvorträge
Im Rahmen des Fachprogramms am Freitag bekamen die Zimmerer pragmatische Lösungen im Bereich Nachhaltigkeitsberichterstattung präsentiert. Dabei bekamen sie auch Antworten darauf, wie Sie mit einer CO2-Bilanzierung das Fundament für eine Nachhaltigkeitsstrategie und einen Nachhaltigkeitsbericht für Ihren Betrieb legen. Traditionell trafen sich die bayerischen Holzbaujunioren parallel dazu. In diesem Jahr ging es für die Chefs von morgen um das „Abenteuer Baustelle“.
Der Samstagvormittag stand ganz im Zeichen der Digitalisierung: Die Fachvorträge lieferten praktische Umsetzungsempfehlungen zu den Themen Datensicherheit und Cyberversicherung. Parallel zur Tagung gab es eine Ausstellung bewährter Unternehmen mit innovativen Lösungen für den Holzbau, die in diesem Jahr durch eine Sonderschau „DIGITAL“ erweitert wurde. So konnten die Tagungsteilnehmer einen Überblick über digitale Lösungen für die Branche gewinnen. Im Rahmen der Sonderschau wurde auch die neue App „Zimmerer Bayern – LIV“ vorgestellt, die der Landesinnungsverband für seine Mitgliedsunternehmen und solche, die es noch werden wollen, entwickelt hat. Unter www.zimmerer-bayern.de/app können sich Interessierte informieren.
Holz als Baustoff wird eine immer größere Rolle einnehmen, da der Holzbau einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Davon profitieren die zahlreichen Zimmereien und Holzbaubetriebe, die sich jährlich beim Zimmerer- und Holzbaugewerbetag treffen, um über die neuesten Entwicklungen zu sprechen. Der Bayerische Zimmerer- und Holzbaugewerbetag findet seit 1947 in der Regel jährlich statt und wird vom LIV veranstaltet. In Erlangen präsentierten 38 Unternehmen ihre Produkte und Systeme an ihren Ausstellungsständen in der Heinrich-Lades-Halle. 16 zusätzliche Stände für digitale Lösungen im Zimmererhandwerk bot die Sonderschau, die ausgesprochen gut frequentiert und für Fachgespräche genutzt wurde.
Festabend mit feierlichen Ehrungen und fränkischem Kabarett
Den Höhepunkt der beiden Tage stellte der große Festabend am Freitag dar. Eröffnet wurde dieser von Verbandspräsident Peter Aicher sowie mit kurzen Grußworten von Erlangens zweitem Bürgermeister Jörg Volleth, Regierungsvizepräsidentin Birgit Riesner sowie Walter Nussel, MdL. In seiner Festrede zeigte Dr. Erich Wiesner, Inhaber und CEO der WIEHAG Holding GmbH, auf, wozu der Holzbau schon jetzt in der Lage ist und dass es hier keine Grenzen mehr gebe.
Außergewöhnlicher Einsatz rund um den Holzbau wird von der Branche honoriert, weshalb die feierliche Atmosphäre für Ehrungen entsprechender Persönlichkeiten genutzt wurde. So erhielten Zimmermeister und Dipl-Ing. (FH) Dieter Schmid aus Trostberg als ö.b. u. v. Sachverständiger im Zimmererhandwerk, Zimmermeister Hans Wittmann aus Colmberg als ehem. ÜBA-Ausbilder am Bildungszentrum Ansbach sowie Zimmermeister und Dipl-Ing. (FH) Anton Schiller aus Kirchberg im Wald als Obermeister der Zimmerer-Innung Regen / Viechtach / Grafenau die Goldene Ehrennadel.
Ein fränkisches Schmankerl wartete mit dem Auftritt von Kabarettist Klaus Karl-Kraus, der die Anwesenden mit viel Lokalkolorit zum Lachen brachte. Wulli & The Little Erlangen Bigband sorgte für die stimmungsvolle Untermalung des Abends und flotte Sohlen auf dem Tanzparkett.
Zum glänzenden Abschluss des Verbandstags servierten wir eine fränkische Köstlichkeit: „Brodwerschd“. Stilecht gab es dazu neben einem „Weggla“ auch heimisches Bier.